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Rechtsanspruch auf Homeoffice ist überfällig

Willkommen im Jahr 2022. Seit 22 Monaten arbeiten Millionen Menschen nun zumindest zeitweise von zu Hause aus – und, entgegen den Befürchtungen mancher Arbeitgeber, ist die deutsche Wirtschaft deshalb noch nicht zusammengebrochen. Inzwischen zeigen Studien sogar, dass manche Arbeiten am heimischen Schreibtisch besser und schneller erledigt werden. Zu Hause gibt es weniger Ablenkung und meist wird dort auch weniger gequatscht.

In unserer Zeit, in der immer mehr Menschen sowohl berufstätig sind als auch ernsthaft Verantwortung in der Familie übernehmen, wirken starre Vorgaben, die Beschäftigte regelmäßig vor schier unlösbare Probleme stellen, antiquiert. Viele Firmen haben das

längst erkannt und ermöglichen größere Freiheit. Etwas anderes bleibt ihnen – angesichts des eklatanten Fachkräftemangels – auch gar nicht übrig.

Für sie änderte sich durch einen Rechtsanspruch auf Homeoffice nichts. Umstellen müssten sich nur diejenigen, bei denen die Arbeit von zu Hause aus möglich – aber nicht erlaubt ist.

Natürlich würde ein solcher Anspruch die Betriebe vor Herausforderungen stellen, sowohl rechtlich als

auch praktisch. Doch ist die Klärung dieser Fragen ohnehin überfällig. Niemand kann ernsthaft davon ausgehen, dass das Homeoffice einfach wieder

verschwindet. Und den Herausforderungen des Jahres 2022 kann man ohnehin nur mit modernen Mitteln begegnen – und nicht mit solchen aus der Mottenkiste.