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Falsche Signale

Barbara Klauß über den Stellenabbau und die Gehaltsrunde bei SAP

Irgendwie will das alles nicht recht zusammenpassen: Da freut sich der SAP-Vorstand über gute Zahlen, die der Softwarekonzern trotz aller Widrigkeiten für 2022 vorlegen kann. Das  Management fühlt sich bestärkt im eingeschlagenen Kurs und beteuert immer wieder, man habe die Versprechen dem Kapitalmarkt gegenüber gehalten.

Und die den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gegenüber? 

Überraschend kündigten die Walldorfer am Donnerstag einen Stellenabbau an. Wenngleich er nicht so umfangreich ausfällt wie bei anderen Tech-Schwergewichten – ganz  nachvollziehbar ist er nicht.  

Natürlich ergibt  es Sinn, in Bereichen zu sparen, in denen man keine Zukunft sieht, und dort zu investieren, wo man wachsen möchte. Aber bedarf es dafür tatsächlich eines groß  angekündigten Stellenabbaus – der nicht nur nach außen die positiven Nachrichten  überlagert, sondern auch nach innen wirkt?

Zumal fast zeitgleich bekannt gegeben wurde, dass die Gehälter der Beschäftigten durchschnittlich nurum3,7 Prozent steigen –was deutlich unter der Inflationsrate liegt. Zu Recht spricht der Betriebsratsvorsitzende von einem „Schlag ins Gesicht“ der Belegschaft.

Mit Blick auf den Fachkräftemangel, der zunehmend auch die großen Unternehmen erfasst, sind das nicht die besten Signale.