← Back Published on

Suche nach dem klugen Kompromiss

Die Positionen liegen denkbar weit auseinander zum Start in die Tarifrunde in der Metall- und Elektroindustrie: Acht Prozent mehr fordert die IG Metall, während die Arbeitgeber eindringlich davor warnen, dass deutliche steigende Einkommen die Unternehmen in Not bringen würden.

Dass gerade jetzt besonders schwierige Verhandlungen anstehen, heißt es im Vorfeld eigentlich immer. Und auch, dass jede Partei die maximale Forderung stellt und ihre Situation
eindrücklich schildert, ist nicht neu. 

Und doch steht hier tatsächlich eine besondere Tarifrunde bevor: Ihr Ergebnis wird nicht nur Auswirkungen haben auf die fast vier Millionen Beschäftigten in dieser für Deutschland so wichtigen Branche.

Die wirtschaftliche Lage ist äußert schwierig, sowohl für die Beschäftigten als auch für die Betriebe. Vor allem wegen der explodierenden Energie- und Rohstoffpreise sowie der  galoppierenden Inflation.

Alles wird massiv teurer. Nun stellt sich die Frage: Wer bleibt auf diesen zusätzlichen Kosten sitzen? Arbeitgeber oder Arbeitnehmer?

Vielfach wird vor einer Spaltung der Gesellschaft gewarnt, vor der Wut der Bürger, wenn sie sich im Stich gelassen fühlen. Andere fürchten, dass reihenweise Unternehmen in  Schwierigkeiten geraten. Beides kann niemand wollen. 

Tragen müssen sie die zusätzlichen Kosten also wohl gemeinsam – unterstützt durch den Staat. Notwendig ist also ein kluger Kompromiss, bei dem niemand überlastet wird und sich niemand übersehen fühlt.

In den zurückliegenden Tarifrunden ist das oft gelungen. Bei diesen Verhandlungen wäre es besonders wichtig.